Wer bist du, wo lebst du und was machst du so?
Hey, ich bin Suse und wohne seit kurzem im schönen Berlin-Adlershof.
„Was machen Sie? Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen.“
Seit einem Jahr leben wir mit Corona und viele Locations sind im Lockdown. Welchen Ort vermisst du am meisten und warum? Was bedeutet der Ort für dich?
Mein Sehnsuchtsort hier ist die Ritter Butzke. Als Sinnbild für Musik und Menschen, für: Tanzen und für Ausgelassenheit.
Kurz bevor ich im März 2020 von einer 11-monatigen Reise zurück nach Berlin gekommen bin, habe ich eine imaginäre Liste mit Dingen erstellt, auf die ich mich freue. Zugegebenermaßen eine kurze Liste: Fahrradfahren, Spargelessen – und, eine Nacht zu elektronischer Musik durchtanzen, darauf hoffe ich heute noch.
Wann warst du zuletzt hier und wie oft hast du früher diesen Ort besucht?
Weiß ich gar nicht mehr, gefühlt in einem anderen Leben. Tatsächlich bin ich auch nicht sehr oft hier gewesen. Darum geht es mir auch gar nicht. Eher um die Möglichkeit eines kurzweiligen Eskapismus.
Wie sieht deine Ersatzbeschäftigung aus?
Tanzen in meiner großartigen Wohnküche – allein oder mit ein, zwei Freund:innnen. Ansonsten leben wie immer: rausfahren, spazieren gehen, lesen, schreiben.
Wie bist du durch das Corona-Jahr gekommen? Was ist in deinem Leben passiert und was ist nicht passiert wegen Corona?
Am Anfang recht schleppend, düster. Nach meinem freiheitlichen Jahr auf Reisen fiel es mir sehr schwer zurückzukommen, anzukommen. Ende letzten Jahres haben Berlin und ich dann doch noch Freundschaft geschlossen, meine Stadt hat mich willkommen geheißen. Rückblickend ist es für mich kein schlechtes Jahr gewesen: Ich nutzte die Zeit, um mein Leben zu hinterfragen, mich zu ordnen und Zukunftspläne zu schmieden. Ich habe viel geschrieben – das hat mich glücklich gemacht. Und wer vermag schon zu sagen, wie es ohne Corona gewesen wäre. Heute kann ich sagen: Mir geht es gut, und dafür bin ich dankbar!