Wer bist du, wo lebst du und was machst du so?
Ich bin Peter, 41 Jahre alt, wohne in Berlin Friedrichshain und arbeite selbständig als Webdesigner, seit drei Jahren im wunderbaren Heikonaut in Lichtenberg. Wenn nicht gerade Pandemie ist, entdecke ich die Welt gern fotografierend, wandernd, paddelnd, radelnd und besteige den ein oder anderen Berg.
Seit einem Jahr leben wir mit Corona und viele Locations sind im Lockdown. Welchen Ort vermisst du am meisten und warum? Was bedeutet der Ort für dich?
Da ich zu sehr die Abwechslung mag, gibt es den einen Ort gar nicht. Ich vermisse das unkomplizierte Reisen und im Berlin-Alltag die Kinos, Konzerte und Kneipen. Ein Ort, der mir sehr am Herzen liegt, ist das Hops&Barley in Friedrichshain. Ich finde das Bier köstlich, mag die Atmosphäre und gucke dort gern mal ein Fußballspiel. Ich war dort, als es vor 12 Jahren öffnete und durch das Hops hab ich die Welt des Craft-Biers lieben gelernt. Vor zwei Jahren hab ich hier auch einen sehr spaßigen und lehrreichen Braukurs mitgemacht.
Wann warst du zuletzt hier und wie oft hast du früher diesen Ort besucht?
Während des Lockdowns im Winter gab es einen Außer Haus Flaschenverkauf. Das war eine der kleinen Freuden in dieser etwas trostlosen Zeit. Das letzte mal drinnen war ich, glaub ich, im Herbst kurz vor dem zweiten Lockdown.
Wie sieht deine Ersatzbeschäftigung aus?
Beim ersten Lockdown war für ca. 2 Monate überhaupt keine Arbeit da. Die Zeit hab ich genutzt um im Heikonaut mal ein Beet anzulegen und etwas zu gärtnern. Ich habe mich intensiver mit meiner Fotografie beschäftigt und im Rahmen von zwei Fotoserien Familie und Freunde vor einem Jahr in ihrem Corona-Alltag zu Hause und aktuell an dem Ort, den sie am meisten vermissen, fotografiert.
Wie bist du durch das Corona-Jahr gekommen? Was ist in deinem Leben passiert und was ist nicht passiert wegen Corona?
Ich hatte 2020 ein großes Abenteuer vor. Ich wollte mindestens ein halbes Jahr mit dem Rad Richtung Zentralasien reisen. Am 1.April sollte es losgehen. Ich hatte schon Ausrüstung und alle Impfungen beisammen und dann musste ich es absagen, was sich sehr schlecht anfühlte. Ich habe stattdessen viel gelesen, fotografiert, lehrreiche Podcasts gehört, gegärtnert, die Welt der Pilze erkundet und erfolgreich meine ersten Biere gebraut. Trotz der vielen neuen Dinge in meinem Leben spüre ich eine Riesenlücke, durch das was gerade nicht geht.