Der Heikonaut, ein ehemaliger Kindergarten inmitten von Plattenbauten in Berlin-Lichtenberg, war 20 Jahre lang Atelier, Coworking Space, Werkstatt, grüne Oase und zweites zu Hause für viele Menschen – seit 2018 auch für mich. Hier wurde gearbeitet, gefeiert, Gemüse geerntet, Partnerschaften wurden begründet und Kinder sind groß geworden.
Im März 2024 verkündete einer der Eigentümer, der selbst auch Teil der Gemeinschaft war, den Verkauf des Grundstücks. Das Gebäude wird abgerissen, neue Wohnhäuser werden gebaut. Ein Schock, denn der Ort war für viele ein wichtiger Rückzugsort, der Freiräume bot, die in Berlin immer schwieriger zu finden sind.
Meine Arbeit zeigt den Heikonaut in den letzten Monaten des Bestehens. Es wurde gestritten, getrauert, die letzten Feste wurden gefeiert, die Menschen zogen nach und nach aus. Es legte sich eine melancholische Stimmung über den Ort. Berlin verliert einen weiteren kreativen Freiraum und die Menschen des Heikonauts ihr kleines Paradies.
Die Arbeit "Paradise lost" entstand im Rahmen des einjährigen Kurses Reportagefotografie unter Leitung der Fotojournalistin Ann-Christine Jansson und ist Teil der Gruppenausstellung "Wohnst du noch? - Reportagen über Verdrängung".