Wer bist du, wo lebst du und was machst du so?
Ich bin Katja und lebe in Berlin- Friedrichshain.
Seit einem Jahr leben wir mit Corona und viele Locations sind im Lockdown. Welchen Ort vermisst du am meisten und warum? Was bedeutet der Ort für dich?
Neben den Restaurants, Kneipen und Biergärten vermisse ich vor allem Konzerte und Theaterbesuche. Hier liegen mir vor allem die Columbiahalle und die Schaubühne am Herzen.
Die Columbiahalle mag ich, weil ich dort schon viele schöne Konzerte mit lieben Freunden erleben durfte, der Sound dort gut ist und die Klofrau einmalig berlinerisch charmant ist.
Die Schaubühne verbinde ich vor allem mit einer lieben Freundin. Vor der Vorstellung gehen wir meist was essen und nach der Vorstellung versacken wir noch in der Theaterbar.
Ich erlebte an diesen Orten Abende, die mir Freude, Aufschwung und Input gaben. Das vermisse ich.
Wann warst du zuletzt hier und wie oft hast du früher diesen Ort besucht?
In der Columbiahalle war ich das letzte Mal am 14.02.2020 bei den Strokes.
Wann ich das letzte Mal in der Schaubühne war, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Ich weiß aber, dass ich Richard III. gesehen habe.
Ich habe beide Orte häufiger besucht, allerdings nicht unbedingt der Location wegen, sondern wegen der Aufführungen. Aber wenn z.B. eine Band, die ich sehen wollte in der Columbiahalle spielte, habe ich mich doppelt darüber gefreut.
Wie sieht deine Ersatzbeschäftigung aus?
Ich verabrede mich nun einzeln mit Freunden und wir gehen spazieren. Und ich glaube, ich mache so viel Sport, wie noch nie vorher in meinem Leben: Pilates, Laufen, Radfahren, stehen ganz oben auf der Liste.
Wie bist du durch das Corona-Jahr gekommen? Was ist in deinem Leben passiert und was ist nicht passiert wegen Corona?
Ich habe mitten in der Coronazeit meinen Job gewechselt. Das war schon eine Herausforderung. Mein Team ist super, dennoch ist es schwieriger das Unternehmen kennen zu lernen und ein Netzwerk aufzubauen. Ich arbeite derzeit ausschließlich von zu Hause und genieße die Vorzüge der Flexibilität. Ich mache z.B. morgens vor der Arbeit mein Sportprogramm. Vor Corona hätte ich mir nicht vorstellen können, mir die Zeit für Sport vor der Arbeit zu nehmen. Ich denke, dass meine Herangehensweise an die Einteilung des Tages sich schon verändert hat und ich dadurch ein Stück ausgeglichener geworden bin. Auch finde ich, dass meine Kinder und ich durch die intensive Zeit zu Hause noch mehr zusammengewachsen sind. Es gibt also für mich durchaus positive Auswirkungen. Dennoch vermisse ich meine Freunde mal ausgelassen in einer Gruppe sehen zu können. Und manchmal bin ich genervt von der Eintönigkeit. Aber im Großen und Ganzen mag ich die Corona-Entschleunigung.