Wer bist du, wo lebst du und was machst du so?
Ich bin Carla, komme aus Kreuzberg und arbeite als Medienkünstlerin und Designerin ausserdem koche ich verdammt gerne.
Seit einem Jahr leben wir mit Corona und viele Locations sind im Lockdown. Welchen Ort vermisst du am meisten und warum? Was bedeutet der Ort für dich?
Von all den Orten vermisse ich das Kino am meisten. Das Kino International ist nur eines von vielen, in die ich gerne gehe, aber hier ist die Atmosphäre einfach die schönste. Einen Film im Kino zu sehen, hat immer etwas magisches, man wird an einen anderen Ort getragen und vergisst an diesem Abend komplett wo man eigentlich ist - kann den Tag hinter sich lassen und eintauchen in die Welt der Filmemacher*in.
Wann warst du zuletzt hier und wie oft hast du früher diesen Ort besucht?
Im letzten Lockdown, als ein Kinobesuch unter strengen Auflagen wenigstens kurz möglich war, denke ich. Normalerweise gehe ich gerne so oft wie möglich - manchmal auch allein.
Wie sieht deine Ersatzbeschäftigung aus?
Ich habe tatsächlich wieder mehr Zeit zum Lesen gefunden in der Pandemie, das schätze ich sehr, aber hat natürlich ganz andere Qualitäten und es fehlt ein wenig der magische Ort zu dem man mit Freunden pilgert. Jetzt pilgern wir durch sämtliche Berliner Parks.
Wie bist du durch das Corona-Jahr gekommen? Was ist in deinem Leben passiert und was ist nicht passiert wegen Corona?
Ich bin eigentlich ganz gut durch die Pandemie gekommen und habe unglaublich viel Arbeit gehabt. Ich muss immer an alle denken, bei denen es nicht so einfach gelaufen ist, das bedrückt mich sehr. Im allgemeinen habe ich einfach gemerkt wie schwer es mir fällt, auf zwischenmenschliche Interaktion und neue Begegnungen zu verzichten. Zeit fühlt sich an wie ein grosses Kaugummi aus dem wir uns alle nicht befreien können. Da fällt es schon manchmal etwas schwer kreativ zu sein - aber wer weiss schon was ohne Corona passiert wäre. Ein wenig Ruhe zu lernen hat mir auf jeden Fall sehr gut getan.