Wer seid ihr, wo lebt ihr und was macht ihr so?
Wir heißen Heiko und Arne und leben in Wilmersdorf/Charlottenburg. Heiko arbeitet als Grafikdesigner, fest und frei. Arne ist Jurist. Natürlich sind beide im Homeoffice.
Seit einem Jahr leben wir mit Corona und viele Locations sind im Lockdown. Welchen Ort vermisst ihr am meisten und warum? Was bedeutet der Ort für euch?
Wir vermissen das bunte kreative Leben in Berlin, die Flüge durch die Nacht, das Tanzen in Clubs, das Freunde treffen in Kneipen mit frisch gezapftem Bier. Die Cafés und das babylonische Sprachengewirr auf den Straßen. Uns ist Berlin zur Zeit zu farblos und trist. Es gibt für uns keine wirklich besonderen Orte in Berlin. Wir vermissen einfach unser Berlin mit allem drum und dran.
Wir stehen hier vor dem Anita Berber, hier haben wir zum letzten Mal auf einer Soli-Party vom Zug der Liebe getanzt. Ein paar Tage später hat alles dicht gemacht. Und Berlin war tot. Wir haben keinen speziellen Ort, fühlen uns einfach in allen Locations zuhause, vor allem mit lauter Musik und vielen Leuten, die einfach nur Spaß haben wollen - das reicht von... bis...
Wie sieht eure Ersatzbeschäftigung aus?
Bis heute sind wir auf der Suche nach einer Ersatzbeschäftigung. Für Heiko bedeutet dieser Lockdown ein Abschneiden von Lebensenergie. Er bekam vom Weggehen viel Power und Energie. Das lässt sich nicht so mal eben ersetzen. Bis heute fühlt er sich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Arne hat das Gefühl, wie abgeschnitten von allem zu sein. Die ganze Spontanität fehlt – mal eben auf einen Kaffee oder ein Bier treffen geht eben nicht mehr.
Wie seid ihr durch das Corona-Jahr gekommen? Was ist in euren Leben passiert und was ist nicht passiert wegen Corona?
Das letzte Jahr war ein Einschnitt. Heiko hat als Freiberufler 99% seiner Jobs verloren. Daher hat er wieder einen festen Job gesucht (hat geklappt).
Ein Highlight hatte das letzte Jahr dann doch: Wir haben im Oktober geheiratet. Allerdings natürlich nicht so wie geplant. Wir hoffen, die Feier dieses Jahr nachholen zu können.